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Die Riesen sind da

Ich war heute „Riesen“ anschauen. Ein tolles Spektakel sollte das sein anlässlich des Tages der Einheit am 3. Oktober. Viel konnte man vorher lesen und auch in der Berliner Abendschau sehen. Zwei riesige Marionetten (die kleine Mädchenpuppe ca. 8 m hoch, die große „Onkel“-Puppe ca. 15 m hoch) wurden von ganz vielen Menschen mit noch viel mehr Seilen in Bewegung gebracht. Das sollte eine ganz spannende Angelegenheit werden.

Eigentlich hatte ich vor, gestern schon mal am Straßenrand zu stehen und einige Fotos zu machen. Gestern war Start. Das kleine Mädchen setzte sich am Roten Rathaus im Osten Berlins in Bewegung und marschierte los, um seinen Onkel im Westen zu suchen.
Aber wie es so ist, als ich startklar war, fing es an zu schütten, so dass ich mir dachte: neeee, das muss ich nicht unbedingt heute sehen.

Heutevormittag erzählte mir ein Freund, wie schön und interessant es war, das Puppenmädchen auf seinem Lauf zu beobachten. Nein, geregnet hatte es dort nicht…
Scheibenkleister! Das hätte ich mir denken können, Berlin ist groß. Da regnet es nicht überall. Aber heute war ja auch noch etwas – eigentlich das Wesentliche – zu sehen. Beide Puppen sollten sich von West und Ost kommend am Brandenburger Tor treffen.

Also zog ich mich wind- und wasserfest an und machte mich auf den Weg zur S-Bahn. Mit dem Auto wäre es ja nicht möglich gewesen, weil die City weiträumig nicht mal befahrbar war, geschweige denn, dass es Parkmöglichkeiten gäbe.

Wer in der letzten Zeit nicht S-Bahn in Berlin gefahren ist, kann sich kaum vorstellen, was mich dort erwartete. Samstag, früher Nachmittag, die S-Bahn brechend voll (seit Monaten müssen ganze Linien wegen Reparaturarbeiten an Zügen stillgelegt werden bzw. es fahren meist Kurzzüge und das auch noch eingeschränkt in der Zugfolge). Acht Stationen bis zum anvisierten Brandenburger Tor, und an jeder Station Himmel und Menschen, die ebenfalls einsteigen wollten. Natürlich hatten viele Kinderwagen und Fahrräder dabei, von Hunden ganz zu schweigen.

Es war kaum ertragbar, aber ich hielt durch…. jedoch nur bis zum Bahnhof Friedrichstraße. Ich dachte, diese eine Station bis zum Tor…. die werde ich auch laufen können. Aber was mich draußen erwartete war die schlimmste Menschenansammlung, die ich persönlich erlebt habe. Silvester am Brandenburger Tor, Loveparade oder ähnliche Großveranstaltungen mit einer Million Menschen und mehr habe ich in der Vergangenheit tunlichst vermieden und nun das…. schieben und drängeln vorwärts und auch schon wieder entgegen kommend. Dieses Menschengewimmel… Kinderwagen, Hunde, Fahrräder. Alle paar Meter kam der Pulk zum Stehen, es ging nicht weiter. Entgegenkommende grinsten, man sah es ihnen an: die sollen ihre eigene Erfahrung machen. Das stand denen im Gesicht geschrieben, wirklich!! Aber ich habe es ignoriert. Ich wollte „Riesen“ sehen.

Dann endlich waren die paar hundert Meter überwunden, der Pulk hat mich mit geschoben bis zur Straße Unter den Linden, wo das kleine Mädchen entlang kommen sollte. Bloß warum traten mindestens ebenso viele Menschen den Rückzug an? War schon alles vorbei? Das konnte eigentlich nicht möglich sein, nach der Uhrzeit sollte es ja erst los gehen.

Unter den Linden, diese große Straße war ein Hexenkessel. Fortbewegen ging nur zentimeterweise. An der Kreuzung zur Wilhelmstraße – also wenige Meter vor dem Pariser Platz – kam alles gänzlich zum Stocken. Mir brach der Schweiß aus. Die dortigen S-Bahnzugänge waren inzwischen geschlossen. Eine Flucht war für mich nicht mehr möglich. Da blieb nur, mich durch zu kämpfen bis zum Reichstagsgebäude. Das war doch eigentlich auch eine gute Idee: ich hatte meinen Dienstausweis dabei, konnte notfalls dort auf kurzem Weg aufs Dach steigen, um von oben etwas zu sehen, denn ich wollte „Riesen“ sehen.

Aber als ich endlich den Weg in die Wilhelmstraße geschafft hatte, um von dort auf Umwegen zum Reichstagsgebäude zu gelangen, hörte ich hinter mir rufen: da kommt das Schiff – die Mädchenpuppe scheint eine Strecke auf der Straße per Schiff zurück gelegt zu haben.
Aber Umkehr war nicht mehr möglich… die Menschenmassen hätten wie eine Wand dort gestanden. Also mein Weg weiter durch die Dorotheenstraße … immer noch ein riesiger Pulk, aber zumindest Luft zum Atmen.

Und dann???? Die riesige Warteschlange für die Kuppel, nur kleine Gruppen wurden eingelassen. Da nutzte es mir wenig, auf schnellerem Wege hinauf zu kommen: am Lift hinunter würde es auch wieder riesige Ansammlungen geben.

Dann die Eingebung: dem Puppenonkel entgegen gehen, irgendwo müsste doch von dem noch ein Zipfel zu sehen sein? Also habe ich die neue U-Bahnstation am Bundestag benutzt, um Richtung Hauptbahnhof zu fahren, das ist eine Station mit der so genannten „Kanzlerbahn“.

Und dann das: die Linie, die nur zwei Stationen immer hin und her fährt: Brandenburger Tor – Bundestag – Hauptbahnhof… und wieder zurück war brechend voll, hin wie auch zurück. Puuuuh…

Aber ich schaffte es. Jedoch ging ich nicht raus aus dem Bahnhofsgebäude, ich hatte einfach die Nase voll. Und ich brauchte ein Klo. So ging ich im riesigen Hauptbahnhof auf die Suche. Und dann das: eine riesige Schlange vor der Damentoilette. Aber die Schlange war international, so hörte ich hier hin und da hin.. so verging die Zeit bis ich dran kam. Wie ich bei meinem Zuhören mitbekam, gibt es nur dieses eine „Örtchen“ mit neun Damenkabinen für den riesigen Hauptbahnhof: Schande über den Architekten und den Bauherrn.

Dann suchte ich mir eine Möglichkeit, von dort nach Hause zu kommen. Und siehe da: ich konnte mit einer Stuttgarter S-Bahn zum Bahnhof Gesundbrunnen fahren, von dort dann weiter nach Hause. Schön… ich sah dann noch eine S-Bahn aus München, die vom Gesundbrunnen zum Bahnhof Südkreuz fuhr. Und plötzlich fuhr eine S-Bahn Rhein-Ruhr? -konnte ich nicht mehr genau lesen – an mir vorüber.

So habe ich wenigstens etwas Außergewöhnliches auf Berliner Gleisen fahren gesehen, nur auf der Straße die „Riesen“, die habe ich nicht gesehen. Die schaue ich im Fernsehen an (Arte, um 20.15 Uhr) ich nehme es auf.

Service-Wüste zum Zweiten

Nachdem nun seit einigen Wochen in meinem Fernseher wieder violette Schlieren zu sehen sind, habe ich durch regen Mail-Verkehr mit dem Philips-Service vor drei Wochen telefonisch die Nachricht erhalten, dass es sich um eine Erscheinung in dieser Produktgruppe handeln würde.
Komisch…. innerhalb der Gewährleistung haben sie das Display ausgewechselt. Wo war da die Produktgruppe??? Und nun ist das neue Display nach nur sechs Monaten vom gleichen Symptom befallen und es ist einfach nur ein Phänomen der Produktgruppe??
Naja… die Verbraucherzentrale hat signalisiert, dass das nicht normal ist. Nun soll ich dort bei der Rechtsabteilung vorsprechen…
Mal sehen, was da noch kommt.

Beispiel

Twitter? nein danke…

Eigentlich hielt ich es für eine gute Sache, hab mir den Account zugelegt und bin recht gut mit Nachrichten beliefert worden 😉 aaaaber, seitdem ich immer wieder die Meldung bekam, dass wegen „Überfüllung“ kein Zugang möglich ist und gestern sogar nicht einmal diese erschien, habe ich mich entschlossen, Twitter adieu zu sagen.
Ende!

Nun ist es fast 50 Jahre her, dass dieses Entsetzten durch Deutschland fuhr – und ganz besonders durch Berlin und die Grenzgebiete: der Mauerbau.

Mich traf es damals insofern, dass mein Hochzeitstermin für den 16. September 1961 fest gelegt war und meine Oma in Pankow die Hochzeit ausrichten wollte. Anfang August haben wir das letzte persönliche Gespräch gehabt und dann einige Tage später… dieser entsetzliche Mauerbau. Meine Oma habe ich nicht mehr wiedersehen dürfen, sie starb vor der ersten Besucherregelung. Die Hochzeit wurde wegen des Mauerbaus nicht verschoben – ich war schwanger. Und 1961 heiratete man nicht nach der Geburt des Kindes……

Aufgewachsen war ich in einem Dorf in Berlin am Grenzfluss Havel. Also hatte ich immer diese DDR-Grenze vor Augen, schon vor dem Mauerbau… aber als Kind nimmt man das nicht so Ernst. War im Winter die Havel zugefroren, dann ging es per Schlittschuh auch schon mal auf die andere Seite… Verbotenes ist für Kinder ja sooo interessant. Erst mit zunehmenden Alter wurde mir bewusst, welche Gefahr da auf uns Kinder hätte lauern können.

Die Jahre des Kalten Krieges in Berlin… Lautsprecherdurchsagen von Ost nach West und umgekehrt.. Tiefflüge der russischen Überschallflugzeuge… Querelen an den Grenzübergängen… Hetzkampagnen im Fernsehen… Die Berlin-Flucht der Firmen: bloß weg von Berlin… die Furcht, die Russen kämen, machte viele kopflos. Und die Flüchtlinge von Ost nach West, die es trotzdem schafften… wenn es auch immer schwerer wurde und die Toten und Verletzten… eine grauenvolle Angelegenheit, die trotzdem irgendwie auch Alltag für die Berliner wurde.

In den 70er Jahren wurde es etwas leichter. Es kostete zwar „Eintritt“ wenn man die Ostverwandtschaft besuchen wollte, aber wer wollte diese Gelegenheiten nicht nutzen? Bei meinem ersten Besuch in Potsdam wurde ich – bestückt mit einem Korb voller Ananas, Bananen und Apfelsinen – von den DDR-Bürgern auf der Straße bestürmt… alle wollten wissen, wo es denn gerade diese Köstlichkeiten gäbe.

In den 80ern sollte ich dann aber durch den Militärischen Abschirmdienst erfahren, dass eben diese in Potsdam besuchten Familienmitglieder für die Stasi arbeiteten.
Anfang der 80er begann meine Arbeit im Reichstagsgebäude und eine andere Welt tat sich auf: gleich hinter dem Gebäude verlief die Mauer, gegenüber das ehemalige Reichstagspräsidentenpalais… man machte uns aufmerksam: aus dieser Richtung würden wir abgehört mit Richtmikrophonen. Wenn also sicherheitsrelevante Sitzungen anstanden, musste man sich in den einzig abhörsicheren Sitzungssaal begeben. Aber auch daran konnte man sich gewöhnen.

Nur das Niemandsland gegenüber der Spree, auf das ich aus meinem Büro blicken konnte und die Mauer, die bis zum Spreeufer reichte – natürlich auf unserer Seite bunt bemalt… an diesen Anblick konnte man sich nicht gewöhnen. Die Touristen aus Asien, die sich für ein Foto zwischen die Gedenkkreuze für die Mauertoten postierten, waren immer ein scheußlicher Anblick.. Aber wie sollten sie es besser wissen??

Die 80er bescherten uns wiederum ein Stück mehr Normalität – Micheal Jackson gastierte vor dem Reichstagsgebäude und hinter der Mauer wurde auch zugehört. André Heller bescherte uns einen Feuerwerk-Traum vor dem Reichstag und hinter der Mauer schauten auch Tausende zu. Die 750-Jahr-Feier Berlins wurde in Ost und West gleichermaßen gefeiert. Und dann der Besuch des damaligen US-Präsidenten Reagan, der seine berühmte Ansprache an der Mauer hielt. Doch vorher wurden er und seine Frau bei uns im Reichstagsgebäude empfangen, und bevor es los ging zur Mauer, wurden beide umgekleidet: sie mussten schusssichere Westen anziehen. Eine bizarre Situation war es für mich, dies zu sehen.

Und dann dieser 17. April 1989, also wenige Monate vor dem Fall der Mauer: ich erlebte vom Bürofenster aus, wie zwei DDR-Bürger per Lkw auf der anderen Uferseite die Zäune durchs Niemandsland an der Spree durchbrachen. Die beiden robbten durch die zerschlagene Frontscheibe, rannten die Uferböschung hinunter und sprangen ins noch sehr kalte Spreewasser. Einer schaffte es, sich rechtzeitig am Westufer in Sicherheit zu bringen. Der Zweite hatte sich gerade an der Uferböschung festgekrallt, als das NVA-Motorboot ihn erreichte und die Grenzsoldaten ihn mitnahmen.

Die Spree war an dieser Stelle DDR-Gebiet, das Ufer Westgebiet und stand unter britischer Hoheit. So haben es die Briten auch durch ihre Proteste geschafft, dass dieser zweite Flüchtling im Mai 1989 frei gelassen und nach Westen abgeschoben wurde. Und die Briten veranlassten, dass an der Uferböschung ein dickes Tau angebracht wurde, damit Flüchtlinge sich leichter aus dem Wasser hangeln konnten.

Und dann plötzlich war sie nicht mehr, die Mauer… nach der Öffnung der Grenze traten die „Mauerspechte“ unter meinem Bürofenster in Aktion… Ich musste – der Situation angepasst – viele Überstunden machen. Und stand abends immer vor leeren Regalen in den Supermärkten. Nun ja, der Linie hat es nicht geschadet. Und dann passierte das, was ich später auch in ähnlicher Form als Anekdote hörte: Ich nahm, weil kein Frischobst mehr im Obststand zu kaufen war, aus dem fast leeren Konservenregal die letzte (intakte, es standen noch stark verbeulte daneben) Ananas-Dose… die wurde mir aber aus dem Einkaufswagen genommen mit den Worten: das habt ihr 40 Jahre gehabt, jetzt sind wir dran…. es gab wohl öfter solche Kuriositäten, so wie den Mann, der einen ganzen Einkaufswagen voll mit geschnittenem Brot vor sich her schob (vielleicht eingekauft für die gesamte Nachbarschaft?). Es war das Schnittbrot für 99 Pfennig, das qualitativ nun nicht gerade das Beste war…. aber es war aus dem Westen.

Aus dienstlichen Gründen durfte ich die Einheitsfeier hautnah miterleben, und das entschädigte für vieles.

Die Entwicklung in den Jahren nach der Mauer zeigte Neider hüben wie drüben und gerade hier in Berlin – auch hüben und drüben – fiel oft der Satz, her mit der Mauer und bitte noch einen Meter höher. Inzwischen sind wir im Jahre 20 nach der Mauer und jetzt kehrt endlich langsam Normalität ein, zumindest kann ich es in Berlin beobachten.

© 2009 RoWi

Ich bin Berlinerin, leidenschaftliche Berlinerin. Und vor zirka zwei Wochen hat die für mich schönste Berliner Jahreszeit begonnen: Die Lindenblüte.

Manchmal denke ich, der Duft schwebt über der ganzen Stadt. Ob Paul Lincke dieser Duft inspiriert hat zu seinem Schlager „Das ist die Berliner Luft“?

Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin durch meinen Kiez, umgibt mich in fast allen Straßen dieser Duft, Linden sind überall zu finden: in Parks und an Straßenrändern. Berlin ist berühmt für seine vielen Straßenbäume. Manchmal halte ich an, um ganz viel von diesem Duft einzuatmen, der stellenweise fast berauschend ist. Ich möchte mich am Liebsten niederlegen und die Augen schließen, aber auf einem Radweg oder der Fahrbahn ist das ja schlecht möglich.

Und dann ist es der reine Wahnsinn, wenn man Unter den Linden aus dem S-Bahnschacht kommt. Dort beginnt die Lindenblüte immer ein wenig später, ich weiß nicht, warum. Ob es am Alter der Bäume liegt, an der Sonnenscheineinwirkung, an der Sorte? Egal, so dauert die Lindenblüte in Berlin halt länger.

Im Frühjahr gibt es optische Highlights wenn die Japanischen Kirschbäume blühen, die ebenfalls gern als Straßenbäume gepflanzt werden, oder wenn die blühenden Kastanien ihre Blütenstände öffnen – egal ob weiß oder rot.

Aber für mich gibt es keine schönere Jahreszeit in Berlin als zur Lindenblüte.

Heute habe ich mich angemeldet und bin gespannt, wie das so läuft.  Leider sind meine Englisch-Kenntnisse massiv eingerostet. Außer den Fachausdrücken, die  Hardware und Software in meinen diversen Rechnern mir abverlangen,  ist es mit meinem Schul-Englisch einfach zu lange her.

Aber… vielleicht sollte ich mal einen VHS-Kurs besuchen.

Jedenfalls habe ich bei Twitter so viel verstanden, dass ich mein Konto gut einrichten konnte. Und so hoffe ich auf einige deutsche Kontakte (Follows)

Hier hatte ich für ein lange Weile einfach die Lust verloren, da es so viele Spam-Kommentare gab. Bisher habe ich noch nichts gefunden, was dies verhindern könnte.

Automatisierung…

Wie verblüfft war ich neulich bei einem Besuch im Städtischen Krankenhaus in Dessau.

Es war um die Mittagszeit als mehrere Transportfahrzeuge meinen Weg kreuzten, die laut vor sich hin krächzten:

„Achtung, automatischer Warentransport. “
Diese Wagen fuhren die großen Essencontainer in die verschiedenen Etagen und Stationen, kamen ohne Container wieder zurück, fuhren in die Krankenhausküche und holten den nächsten Container. Und alles schön unter Beachtung der Vorfahrt. Wer von der Küche kam, fuhr rechts ran, wenn ein anderer Wagen entgegenkam und ließ diesen vorbei.

Alle Kurven wurden mit Schmackes genommen, ohne an Wänden und Türen (die sich auch automatisch öffneten, wenn ein Fahrzeug ankam) irgendein Kratzerchen zu hinterlassen.

Und das ging alles, ohne eine menschliche Begleitung. Das schönste war die Einfahrt so eines Transporters in den Lift, der automatisch gerufen wurde. Waren Leute drin, wurden sie vom Fahrzeug aufgefordert, den Lift zu verlassen Wenn alle draußen waren, fuhr der Transporter ein und der Lift los in die richtige Etage…..

Da ich sehr selten in Krankenhäuser gehe, bin ich von dieser Art der Essentransporte sehr fasziniert gewesen, sie waren mir bis dato nicht bekannt.

Meine Technik- und Computerseele jubelte, obwohl mir  klar ist, dass derartige Geräte auch Personaleinsparungen bedeuten.

Mit meinem Handy habe ich ein zurück kommendes Fahrzeug gefilmt, bin aber nicht sicher, ob es hier so richtig zu sehen und zu hören ist.

Vorgestern (Sonntag, 15.2.09) lief die letzte Vorstellung der chinesischen Ballett-/Akrobatik-Show „Swan-Lake“ zur Musik von Tschaikowski in Berlin.

Die Show war so erfolgreich, dass sie mit einigen Zusatzaufführungen verlängert wurde. Und so kam ich auch in den Genuss. Wahrlich, es war ein Genuss. Nicht nur, dass die Akrobaten ihre Acts im Takt der Musik ausführten, was meines Erachtens nach eine besonders knifflige Durchführung ist, auch die Könner des Balletts waren phänomenal. So flogen auch Seil-Artisten mit ihren Darbietungen durch die Kulisse, andere jonglierten im Quartett mit riesigen Mengen von kleinen Bällen… und alles passend zur Musik.

Spitzentanz der Ballerina auf den Schultern ihres Partners und als Schluss-Bild sogar auf dessen Kopf war so beeindruckend, so unglaublich…

Dazu die Umsetzung der Geschichte in zauberhafter Kulisse mit tollen Akteuren in farbenprächtigen Kostümen. Lacher kamen natürlich nicht zu kurz.

So gab es darin auch das, was wir Deutschen vom Karneval kennen: clowneske männliche Ballerinen. Sie hüpften immer mal durch die Kulisse – chinesische Männer sehen besonders drollig aus in dieser Rolle. Eines der Highlights für mich war auch die Darstellung/Umsetzung der Frösche…

(ein nicht ganz ernst zu nehmender Erfahrungsbericht, den ich in 2005 schrieb)

Uuiiiii, schon so spät, jetzt aber ganz schnell los, sonst komme ich zu spät ins Büro.

Nach 10minütiger Autofahrt stelle ich „Park+Ride“ meinen kleinen Flitzer ab und haste die Treppe zur U-Bahn hinunter, wo der Zug gerade einfährt. Na bitte, sogar ein Plätzchen ist für mich frei. Auf dem Weg dorthin streife ich mit dem Mantel drei Schuhsohlen, die mir einladend entgegengestreckt sind – eine davon mit einem euro-großen Loch. Hauptsache bequem sitzen – nicht etwa auf dem Hintern – nein auf der Lendenwirbelsäule sitzt man heutzutage. Und damit man in dieser Stellung nicht beide Beine bis über den Gang legen muss, legt man eines davon aufs eigene Knie. Das ergibt eine schöne Ablage für eine auf­geschlagene Zeitung. Wenn man dies mit den beiden Beinen abwechselnd tut, bekommt man die Schuhsohlen wunderbar sauber.

Nun ja, ich sitze jedenfalls, wenn auch etwas beengt. Der junge Mann rechts neben mir ist so nett, mich an seiner Musik teilhaben zu lassen. Leider ist sein Walkman zu leise einge­stellt, ich höre nur die lauten Bässe und das ist eindeutig unbefriedigend. Na, wenigstens hat er das Bein zur anderen Seite übergeschlagen, so dass ich nicht noch mehr Dreck von seinen Schuhsohlen wischen muss.

Der Mann links von mir sucht Körperkontakt…… mit breit geöffneten Knien, den Bauch vor sich auf dem Sitz platziert, drückt er permanent gegen meinen Schenkel…. puhhhh, Gott sei Dank ist es Winter. Im Sommer wäre das nicht auszuhalten, wenn er vielleicht in kurzen Hosen neben mir säße. (pssst: So ganz nebenbei würde mich natürlich inter­essieren, warum fast alle Männer – junge oder alte, dicke und dünne – sich auf diese Weise setzen oder ist diese Frage indiskret?)

Prima, an der nächsten Station steigt der junge Mann aus, er steht auf, ich rutsche ein wenig von dem drängenden Knie weg… endlich.

Aber nein, es wird voller als vorher, eine junge Frau ergattert den soeben frei gewordenen Platz. Bevor sie sich setzt, wird schwungvoll der Rucksack abgenommen. Achtung…beina­he hätte ich ihn ins Gesicht geschwungen bekommen. Aber ich bin ja gewappnet. Der Rucksack ist so groß, dass dies zierliche Persönchen ihn nicht allein bewältigen kann: also stellt sie ihn uns beiden auf den Schoß, kramt darin herum, und dann öffnet sie eine Thermoskanne, um sich den Frühstückskaffee einzuschenken, dazu kauend auf einem Brötchen. Guten Appetit…. ja es ist wirklich ein frisches Brötchen – ich merke es daran, dass mir bei jedem Bissen die Krümel um die Ohren fliegen.

Mir gegenüber sitzt eine hübsche und vor allem langhaarige junge Türkin, die sich in aller Akribie die Haare bürstet – du meine Güte, die sind mindestens einen Meter lang, einfach toll. Naja, der Dame neben ihr ist das nicht so angenehm, der fliegen dabei immer die fremden Haare über das Gesicht..
Menschenskinder, sei doch nicht so empfindlich, du warst doch auch einmal jung!

Ups, beinahe hätte ich das Aussteigen verpasst. Nun beginnt der Kampf zum Ausgang. Vorbei an einem 2-Meter-Mann, der mir nun wirklich einen Rucksack in mein Gesicht stößt als er sich abrupt umdreht. Im Büro muss ich gleich nachsehen, ob ich blute. Weh genug tut es. So langsam werde ich sauer, muss ich mich doch auch noch an einem dreckigen Fahrrad vorbei kämpfen. Warum fahren die nicht mit dem Rad, wenn sie schon eins dabei haben? Oder ob ich morgen meinen kleinen Flitzer auch mitnehmen kann in die U-Bahn?

Glücklich entronnen…. der Mantel hat einige Schmutzflecken, das Gesicht einen dicken Kratzer.. aber sonst bin ich heil angekommen und habe nun acht Stunden Zeit mich zu erholen.

Servicewüste? Deutschland

Vor zwei Tagen wurde mal wieder mein TV-Gerät abgeholt. Es ist innerhalb der Garantiezeit kaputt gegangen.
Vor einigen Monaten entdeckte ich zufällig komische Farbschlieren auf meinen LCD-TV. Bei bestimmten Hintergründen (gelb, beige, grau) im Bild wurden sie sichtbar, im analogen weniger als im digitalen Bereich. Also habe ich Ende November den Service angerufen.

Gleich am nächsten Tag sollte das Gerät geholt werden, aber man konnte mir nicht sagen, wie lange die Reparatur dauern sollte. Also telefonisch einen neuen Termin für Anfang Januar vereinbart und alle Fehlerangaben gemacht. Rückgabetermin ca. nach zwei Wochen.

Na… und wie pünktlich waren die. Freitags kam die Ankündigungsmail, montags schon das Gerät.

Doch wie erstaunt war ich als ich den Reparaturschein las: erst ein Text in englisch, darunter der lapidare Satz, dass nach 24-Stunden-Dauertest kein Fehler gefunden wurde, eine neue Software eingespielt wurde – „ich habe fertisch“.

Nach angemessener Zeit (Gerät musste erst Zimmertemperatur annehmen) anmachen und oh Graus: eine Verschlimmbesserung ohne Gleichen. Das anlaloge Bild war grauenhaft, das digitale war qualitativ so wie vorher das analoge Bild. Und natürlich waren nach angemessener Laufzeit auch die Schlieren wieder da.

Sind Servicetechniker blind?

Aber zumindest stand auf dem Werkstattschein eine Telefonnummer, die man anrufen können sollte, ja sollte… denn die Leitung war tot.

Aber nun hatte ich zumindest eine E-Mail-Adresse, die ich statt der Hotline kontaktieren konnte. Also habe ich Frust abgelassen und digitale Fotos des Desasters mitgeschickt.

Tagelang keine Reaktion…. aber dann ein Anruf: ja wir sehen auch, was Sie meinen. Wir lassen das Gerät nochmal abholen (es geht jedes Mal von Berlin nach Augsburg).

Heute ist es soweit. Nun frage ich mich, ob die vom Service, die meine Fotos gesehen und den Fehler erkannt haben, die Fotos weiter reichen an die Werkstatt?? Denn denen hatte ich (leider nur als Papierausdruck) diese beim ersten Mal mitgeschickt. Aber sie wurden anscheinend ignoriert.

naja, in zwei bis drei Wochen bin ich schlauer.

Ach ja… es handelt sich um einen Philips LCD-Fernseher. Und bei denen hat der Service einen besonders guten Ruf. Ich frage mich, wie es dann bei anderen Firmen aussehen mag???

Übrigens: die Garantie läuft im April ab…. sie können noch einige Male hin und her fahren.

Nachtrag:

Endlich ist das Gerät zurück. Sie haben es geschafft zu sehen, was ich seit Monaten auf dem Bildschirm gesehen habe 😉 nämlich, dass das Display einen Schaden hat. Nun ist es ausgewechselt und ich kann wieder prima fernsehen.

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