Jetzt läuft er wieder….
4. Juli 2011 von admin
Ja, meine PC-Kiste steht wieder unter dem Schreibtisch, hat einige neue „Zutaten“ bekommen, und beide Betriebssysteme sind wieder installiert.
Auch konnte ich alle Daten rekonstruieren, dank der guten Vorrichtung „Windows.old“, die es seit Vista gibt.
Aber von vorn:
Am 10. Juni hat mein PC den Geist aufgegeben, bzw. ich muss sagen: ein Geist war zugange, der ausschließlich die Lüfter in Betrieb nahm – an aus, an aus, an aus. Also Anruf beim Computerhändler, der ja verspricht: fünf Jahre Garantie! Und etwas mehr als zwei waren rum.
Am nächsten Tag hatte ich schon in meiner Filiale einen Reparatur-Termin. Dort kam die vernichtende Mitteilung: das Mainboard ist kaputt, und noch schlimmer, das gleiche gibt es nicht mehr, ist halt schon zu alt. Es musste ein passendes Mainboard in der Zentrale bestellt werden. Zwei standen für mein „veraltetes“ System nur zur Verfügung. Und durch die nötigen neuen Systemtreiber würden Neuinstallationen nötig.
Also zog ich ohne meine Kiste von dannen.
Am 16. Juni die Mitteilung, der Rechner ist abholbereit. Es goss in Strömen, aber ich fuhr los, um endlich die große Arbeit in Angriff nehmen zu können: zwei Betriebssysteme neu zu installieren und alle Daten zu rekonstruieren. Wie gut, dass ich Original-DVDs von meinem Vista Ultimate und meinem Windows 7 Prof. habe. Ich wusste: bei einer Neuinstallation in der gleichen Partition, in der das alte System installiert war, wird das System in einem Ordner als „Windows.old“ gesichert. Damit hat man einen Überblick über die installierten Programme, kommt auch an die Profile, die z.B. für die Rekonstruktion des Mailprogramms oder für Lizenzdaten erforderlich sind.
Mein Vista und auch mein Win7 hatten jeweils eine weitere Partition, auf die ich die eigenen Dateien verschoben hatte. Von denen konnte fast alles übernommen werden.
Als ich im Computerladen mit meinem PC startbereit war, goss es gerade in Strömen. Ich wartete also ab….. und schaute mir die Rückseite meines PCs an, die mit den Anschlüssen. Da sah ich, dass einiges fehlte, was ich vorher im alten Mainboard hatte, wie z.B. Firewire (für meine Videokamera und für meine externe Festplatte).
Also zurück zum Schalter, das moniert, und mir wurde eine (zu bezahlende) Firewire-Card eingebaut. Dann ging es endlich nach Hause.
Kiste angeschlossen… und nichts.
Der DVI-Anschluss der Grafikkarte hatte wohl auch eine Macke, wurde nicht erkannt. Per VGA ging es jedoch. Aber damit wollte ich mich nicht abfinden. Habe die Hotline angerufen und um Verbindung zu meiner Berliner Filiale gebeten.
Die hatten mir ein viel schlechteres Mainboard eingebaut als mein kaputtes war. Dadurch fehlten einige Anschlussmöglichkeiten und ein Grafikchip mit DVI war ebenfalls nicht vorhanden. Den hätte ich im Notfall statt der eingebauten Grafikkarte nutzen können. Im entsprechenden Onlineshop habe ich das zweite alternative Mainboard gesehen, das für mich infrage kam, aber es war doppelt so teuer wie das defekte ausgebaute. Hätte man mir das gleich am ersten Tag vor Ort gesagt, ich hätte es genommen und gegebenenfalls dazu gezahlt. So wurde ich nur vor die Tatsache gestellt: friss oder stirb.
Nun, es gab nur noch ein einziges Mainboard davon im Lager… und die Hotline hat mich nicht weiter gestellt. Zumindest kam das Angebot: wir mailen, dass Sie zurück gerufen werden. Es war soooo dringend.
Es kam natürlich kein Anruf. Also habe ich ein zweites Mal die Hotline bemüht und wurde mächtig nieder gemacht.
Also habe ich in meiner Wut und Hilflosigkeit einen Ansprechpartner gesucht und im Impressum gefunden: ich schrieb dem Vorstandsvorsitzenden der Firma und beschwerte mich.
Am nächsten Werktag – Montag – bekam ich den angekündigten Anruf. Aber da war das einzige noch in Frage kommende Mainboard schon verkauft. Als der Filialleiter hörte, wie sauer ich war und dass ich ja bereit wäre, dazu zu zahlen, einigten wir und auf einen großen Umbau: Mainboard eine Nummer größer, dazu einen passenden Prozessor, neue passende Arbeitsspeicher und wegen des defekten DVI-Anschlusses auch eine neue Grafikkarte. Das alte Zeugs wurde gutgeschrieben. Es war schließlich eine Garantieleistung „grins“
Wenn schon – denn schon!
Als nach einer Woche die bestellten Teile alle in der Filiale waren, brachte ich meine Kiste wieder hin. Alle waren nett und freundlich. Aber zum Schluss kam raus: der Filialleiter hat meinen Brief mitsamt einem Anschiss erhalten. Ich fühlte mich zwar im Recht, aber es war mir trotzdem unangenehm.
Und nach zwei weiteren Tagen kam der Anruf: alles ist neu installiert! Das war letzten Donnerstag. Seitdem läuft alles prima.
Erst habe ich mein Vista installiert, dann die entsprechenden Treiber, dann hab ich mein Win7 installiert, dazu die entsprechenden Treiber.
Dann habe ich in den jeweiligen Systemen die Datei-Ordner dahin verschoben wo die alten lagerten. Zumindest bei Vista ging das problemlos. Win7 hat mir die Berechtigung verweigert. grrrrr.
Also habe ich mit einer Live-CD von Linux auf diese Partition zugegriffen und Datei-Ordner für Datei-Ordner auf einen großen USB-Stick transferiert. Dann die Partition geleert, die eigenen Dateien von Win7 auf diese leere Partition verschoben und alles wieder gefüllt. Man muss sich nur zu helfen wissen.
Dann war auf beiden Systemen die große Software-Installation dran. Also erst die versteckten Dateien sichtbar gemacht, um an die Profile zu kommen. Dann Thunderbird installiert, einen einzelnen Mailzugang installiert, damit ein Profil entsteht, dann das Profil aus Windows.old kopiert und damit den neuen Profilordner überschrieben.
Und schwupps… es waren alle Mailzugänge samt aller E-Mails nebst Kalendereinträge wieder vorhanden. (ich führe seit Jahren einen Terminkalender im Thunderbird)
Auf ähnliche Weise habe ich Briefvorlagen, Lizenzdaten u.s.w. wieder mit einfügen können.
Seit Version 5 habe ich für den Firefox ein Sync-Konto angelegt, um in allen meinen Betriebssystemen bzw. Rechnern die Lesezeichen und Einstellungen gleich ausgestattet zu sein.
Und heute nun habe ich auch wieder Sicherungen angelegt auf meiner externen Platte, um gegebenenfalls Systeme zurück zu spielen. Dabei habe ich natürlich die alten Systemsicherungen, die ich in diesem Fall nicht brauchen konnte (wegen der falschen Systemtreiber) gelöscht.
Schon seit Anfang der 2000er Jahre suche ich PC-Komponenten aus und baue selbst zusammen, bzw. seit ich mit den Augen nicht mehr die kleinen Systemstecker richtig erkennen kann, suche ich mit dem PC-Konfigurator und lasse zusammen bauen. Die von mir gewünschten Betriebssysteme kaufe ich als OEM-Version. Damit habe ich den Vorteil, immer bei einer erforderlichen Neuinstallationen auf die Windows.old -Version zurück greifen zu können. Das ist leider bei Recovery-Systemen nicht möglich. Beim Laptop ist dies leider nicht möglich, den gibt’s nur mit Wiederherstellungs-Partition oder Recovery.
Ach ja… ich vergaß zu erwähnen: aus Kulanzgründen wurde der Austausch der Geräte so verrechnet, dass der Rechnungsbetrag genau 1 Euro-Cent betrug, den der Filialleiter selbst in die Kasse warf. Das nennt man Kundenbindung!
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