Nun lebe ich schon zwei-einhalb Jahre in Brandenburg
5. Juli 2014 von Jolli
Mir fehlt Berlin, so einfach ist das. Oder anders gesagt: ich habe mir den Umzug in eine kleine Stadt einfacher vorgestellt.
Bisher ist es mir nicht gelungen, einen kleinen neuen Bekanntenkreis zu bekommen. Irgendwie fühle ich mich das erste Mal in meinem Leben richtig einsam.
Da gehe ich drei Mal in der Woche ins Sportstudio, hab da sehr nette Kontakte, aber eben nur dort. Ich weiß, Freundschaften fallen nicht vom Himmel. In Berlin habe ich auch allein gelebt. Aber allein ist nicht gleichbedeutend mit einsam. Da war ich nie einsam.
Immer gab es Anlaufstellen, Leute mit denen ich gemeinsam etwas unternehmen konnte, und ganz besonders fehlt mir meine Canasta-Runde. Hier ist schon meine Anfrage, ob mal jemand Lust hat mit ins Kino oder ins Theater mitzukommen, abschlägig beschieden worden. Kein Interesse, keine Lust und meist zu viele andere Verpflichtungen.
Hier kennt jeder jeden, habe ich den Eindruck. Na klar, gemeinsame Schulzeit, gemeinsamer Arbeitgeber u.s.w. Da gibt es reichlich lange gewachsene Freundschaften.
Nun habe ich mich mal zur Volkssolidarität aufgemacht, um nachzufragen, was es dort an Programmen gibt. Es wird auch Karten gespielt, aber wie man mir sagt: auch gewachsene Strukturen, da wird so schnell kein Neuer reingenommen.
Ich kann und will auch nicht meinem Sohn und seiner Familie „auf den Wecker gehen“. Wir sehen uns ja im Sportstudio.
Nun, ich gebe die Hoffnung noch nicht auf.